Widia

Widia

Logo der eingetragenen Bild-/Wortmarke
Widiaschneidplättchen für Drehmaschinen

Widia (abgeleitet von Wie Diamant) ist ein eingetragener Markenname, welcher am 18. Dezember 1933 vom Unternehmen Krupp für einen extrem harten Verbundwerkstoff, der ein Sinterwerkstoff aus Hartmetall ist, eingetragen wurde. Nach Übernahme durch die Kennametal-Gruppe gehört die Marke heute zur Firma Kennametal Widia Produktions GmbH & Co. KG.[1]

Werkstoff

Widia ist ein Verbundwerkstoff aus der harten Komponente Wolframcarbid und dem Bindemittel Cobalt. Wolframcarbid und Cobalt werden zu einer bestimmten Korngröße vermahlen und in Pressen zu sogenannten Grünlingen gepresst. Diese werden in Öfen gesintert, mittels diamantbewehrter Schleifscheiben geschliffen und in manchen Fällen zur Verschleißverminderung beschichtet.

Geschichte

Die Erfindung des gesinterten Hartmetalls datiert aus dem Jahre 1926. Gegossenes Hartmetall ist unter dem Namen Stellite bereits seit 1907 bekannt. In Essen entwickelte das Unternehmen Krupp unter dem Markennamen Widia, von „(hart) wie Diamant“, den neuen Karbidwerkstoff zur industriellen Nutzung. Er wurde erstmals 1927 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt. Widia ist in Deutschland unter den Registernummern 705396, 470849 und 351828 und international unter den Registernummern 319416 und 231656 als Marke geschützt.

Unternehmen

Die Widia GmbH wurde nach 65 Jahren im Eigentum des Unternehmens Krupp Anfang der 1990er Jahre verkauft. Neuer Inhaber wurde der US-amerikanische Hersteller von Werkzeugmaschinen Cincinnati Milacron. Ende 2002/Anfang 2003 wurde Widia an den Werkzeug-Hersteller-Konkurrenten Kennametal weiterverkauft, der die Widia-Gruppe in seine europäische Tochter Kennametal Hertel AG integrierte. Aktuell trägt die Widia den Namen Kennametal Widia Produktions GmbH & Co. KG und wird kontinuierlich durch den Kennametal-Konzern zur Premium-Marke für Spezialanwendungen ausgebaut.

Zur Widia GmbH gehören mehrere Fertigungsstätten und Tochtergesellschaften, unter anderem das frühere Unternehmen Sitzmann und Heinlein im fränkischen Lichtenau, Verkaufsniederlassungen in vielen Ländern der Erde sowie Fertigungsbetriebe in Frankreich und Indien. Der Hauptproduktionsstandort ist immer noch Essen im Ruhrgebiet. Die Fertigung liegt unmittelbar an der Autobahn A40 im Stadtteil Essen-Holsterhausen.

Produkte

Hauptprodukte des Unternehmens sind

  • Wendeschneidplatten aus Hartmetall zur Metallzerspanung, mit und ohne Beschichtung,
  • die hierfür eingesetzten Trägerwerkzeuge (um die Hartmetallplatten zu verschrauben oder zu klemmen),
  • neuartige Beschichtungssorten für lange Standzeiten der Werkzeuge (Zirkoniumbeschichtung – Plasma-CVD)
  • spezielle Werkzeug-Anwendungen für Bohren, Fräsen und Drehen. Widia-Bohrer sind Bohrer, in deren Spitze eine Platte eines Hartmetalls aufgelötet (hartgelötet) oder eingelassen ist. Damit sind diese Bohrer auch zum Bohren in Ziegelwänden und Beton geeignet. Auch aus reinem Hartmetall werden Bohrer gefertigt, sogenannte „Vollhartmetallbohrer“. Bis Anfang der 1980er Jahre stellte Widia auch Spikes aus Hartmetall für Winterreifen her.
  • In Planschneidern (Papierschneidemaschinen) werden teilweise Hartmetallmesser mit 75 bis 95 Prozent Wolframcarbidanteil eingesetzt.
  • sowie Konstruktionsbauteile aus Hartmetall für die Gesteins-Bohr- und Mahltechnik und die Schneide- und Umformtechnik.

Weblinks

Literatur