Werkstein
Als Werkstein wird ein – vor allem ein auf seinen später sichtbaren Flächen – bearbeiteter, meistens quaderförmiger, in Handarbeit (manuell) behauener oder maschinell gefertigter Natur- oder Kunststein bezeichnet.
Massiver Stein wird von Steinmetzen verwendet. Natursteine unter einer Dicke von 8 cm werden in der Naturstein-DIN 18332 als Platten und über 8 cm als Massivarbeiten bezeichnet. Massive Arbeiten herzustellen, nennen die Steinmetzen Werkarbeit, sie stellen demzufolge ein Werk, Werksteine, her. Die Werksteinbearbeitung und der entsprechende Werkzeugeinsatz durch die Steinmetzen unterscheidet sich erheblich nach Weichgestein oder Hartgestein.
Werksteine sind Werkstücke. Werden alle Sichtflächen bearbeitet, spricht man vom allseits bearbeiteten Werkstück. Die nichtsichtbaren Flächen eines Werkstücks bleiben meist rau und werden entsprechend den Anforderungen lediglich in der Oberfläche eingeebnet.
Der Begriff Werkstein fließt in den Begriff Naturwerkstein ein, denn Naturstein oder Stein ist jeder in der Natur vorkommende Stein (z. B. Findling, Lesestein, Gesteinsvorkommen). Geologen und Mineralogen bezeichnen Stein anders, nämlich stets als Gestein. Betonwerksteine sind künstlich hergestellte Werksteine, auch Kunststein genannt.
Neben Zement als Bindemittel und gegebenenfalls verschiedenen Hilfs-, Zusatz- und Füllstoffen wird für die Herstellung überwiegend Kies, also natürliches Gestein als Zuschlag verwendet.
Die Oberfläche der Werksteine kann auf verschiedenste Weise bearbeitet werden, um beispielsweise folgende Strukturen zu erhalten: spaltrau, geflammt, gestockt, bossiert, gesägt, geschliffen oder poliert.
Geflammte Oberflächen werden heute häufig auch noch gebürstet, um eine angenehmere und pflegeleichtere Oberfläche zu erhalten.
Literatur
- Günther Mehling: Naturstein-Lexikon. Callwey, München 1993, ISBN 3-7667-1054-0, S. 627–628.
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