Weißgroschen

Weißgroschen

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Weißgroschen, König Wenzel III. (Böhmen). 1383/84
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Weißgroschen, Herzog Wenzel III. Adam, Teschen, 1560

Weißgroschen ist der Name einer ab Beginn des 16. Jahrhunderts zunächst in Niederschlesien, im 16. und 17. Jahrhundert auch von den römisch-deutschen Kaisern in Böhmen geprägten Silbermünze.

In Niederschlesien wurden Weißgroschen erstmals als Folge des Vertrags von 1505 von den Städten Breslau und Schweidnitz, Bischof Johann von Breslau sowie den Herzögen von Liegnitz sowie von Münsterberg und Oels geprägt. Friedrich II. von Liegnitz prägte zwischen 1541 und 1564 Weißgroschen. Zwischen 1544 und 1546 wurden Weißgroschen von Johann von Küstrin in Crossen geprägt, ebenfalls gegen Mitte des 16. Jahrhunderts vom polnischen Königssohn Sigismund in Glogau und dem brandenburgischen Kurfürsten Joachim I.. Später wurden zwischen 1559 und 1570 Weißgroschen in Teschen geschlagen, 1584 in Breslau halbe Weißgroschen mit der Umschrift „DIMIDII GROSSI ALBI“. Vereinzelt wurden sie noch im 17. Jahrhundert in Oppeln und Teschen geschlagen. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Weißgroschen auch von den Kaisern in Böhmen geprägt.

Die Münzen hatten ein Rauhgewicht von 2,078 Gramm und ein Feingewicht von 0,78 Gramm. Dabei galten die Wertrelationen

  • 90 Weißgroschen = 1 Breslauer Mark
  • 36 Weißgroschen = 1 Gulden

Als Rechnungsmünze entsprach ein Weißgroschen 12 Hellern oder 6 Pfennigen. Im Jahr 1556 wurde er auf Beschluss der Stände mit 2 Kreuzern gleichgesetzt.

Die in Breslau geprägten Stücke wurden wegen ihrer glänzend weißen Farbe, die durch ein Beizverfahren, den sogenannten Weißsud erreicht wurde, „Molkendiebe“ genannt.

Literatur

  • Artikel Weißgroschen, in: Friedrich von Schrötter: Wörterbuch der Münzkunde, Berlin [u.a.] 1930, S. 737.