Wasser für Injektionszwecke

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Wasser für Injektionszwecke (lateinisch aqua ad iniectabilia oder aqua ad injectionem) ist ein Wasser von besonders reiner Qualität, das zur Herstellung von Parenteralia (z. B. Infusions- oder Injektionslösungen) und wässrigen Ophthalmika nach den Regeln des Arzneibuches verwendet wird.

Die Herstellung und Spezifikation von Wasser für Injektionszwecke ist in der gleichnamigen Monografie des Europäischen Arzneibuches beschrieben.[1] In Europa ist als Herstellungsverfahren ausschließlich die Destillation erlaubt; in anderen Ländern sind auch Membranverfahren zugelassen wie die Umkehrosmose (USA) und Ultrafiltration (Japan).

Während der Herstellung und Lagerung von Wasser für Injektionszwecke ist auf strikte Keimarmut zu achten: normalerweise ist ein Grenzwert von maximal 10 Mikroorganismen je 100 ml für koloniebildende, aerobe Keime einzuhalten. Soll das Wasser für Arzneizubereitungen verwendet werden, die unter aseptischen Bedingungen hergestellt werden, können strengere Grenzwerte notwendig sein.

Wasser für Injektionszwecke muss den in der Arzneibuchmonografie vorgeschriebenen Prüfungen auf Reinheit entsprechen, wobei unterschieden wird in Wasser für Injektionszwecke als Bulk und Sterilisiertes Wasser für Injektionszwecke. Letzteres ist in Gefäßen abgefasst und sterilisiert.

Die Grenzwerte für Leitfähigkeit, Gehalt an organischem Kohlenstoff, Nitrat, Schwermetalle, Aluminium und Bakterienendotoxine müssen eingehalten werden. Sterilisiertes Wasser für Injektionszwecke ist darüber hinaus auf weitere Ionen sowie Partikelfreiheit und Sterilität zu prüfen.

Literatur

  • Herbert Bendlin, Martin Eßmann: Reinstwasser: Planung, Qualifizierung und Betrieb von Reinstwassersystemen, Maas & Peither AG – GMP-Verlag, ISBN 978-3934971097

Einzelnachweise

  1. Europäisches Arzneibuch, 6. Ausgabe, Grundwerk 2008, Monografie 6.0/0169
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