Mehrnährstoffdünger
Mehrnährstoffdünger dienen der Pflanzenernährung und enthalten im Gegensatz zu Einnährstoffdüngern mehrere Hauptnährelemente.
Mineralische Dünger enthalten als technische Produkte in der Praxis immer Verunreinigungen, darunter oft auch mehrere Nährelemente. Trotzdem werden zu den Mehrnährstoffdüngern nur solche Stoffgemische gerechnet, die mehrere Nährstoffe in wesentlichen – pflanzenverfügbaren – Anteilen enthalten.
Volldünger
Dünger, die Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K) – die Kernnährelemente – enthalten, werden als Volldünger oder NPK-Dünger bezeichnet. Nitrophoska ist der Markenname des ersten homogenen Volldüngers, den die BASF 1927 auf den Markt gebracht hat. Es gibt inzwischen viele weitere Volldünger, in fester und flüssiger Form, auch spezielle Gartendünger, die je nach Einsatzzweck mit weiteren Spurennährstoffen angereichert sind. Die Gehaltsangaben der Kernnährstoffe werden dabei in % der handelsüblichen Bezugsbasis angegeben, zum Beispiel (13/13/21). Diese Angabe bedeutet, dass der Dünger 13 % N; 13 % P2O5; 21 % K2O enthält.
Folgende Standardsorten werden von verschiedenen Herstellern unter verschiedenen Markennamen in den Handel gebracht:
- (13/13/21) rot gefärbt oder gekennzeichnet, Kalium in Chloridform;
- (15/15/15) gelb gefärbt oder bezeichnet, Kalium in Chloridform;
- (12/12/17 + 2) blau gefärbt, bekannt unter dem Markennamen „Blaukorn“, Kalium als Sulfat, 2 % MgO als Sulfat.
Der Vorteil von Volldüngern besteht in der einfachen Handhabung, der Transportersparnis sowie dem hohen Anteil an Nährstoffen in Bezug auf die ausgebrachte Salzmenge. Ein wichtiger physiologischer Vorteil ist die geringere osmotische Gesamtbelastung für die Pflanzen im Vergleich zu kostengünstigeren, ballaststoffreichen Düngern.
Nachteilig ist bei NPK-Düngern der höhere Preis je kg Nährstoff und das festgelegte Verhältnis der Nährstoffe untereinander. Tendenziell wird bei größeren Anbauflächen und kostensensitiven Kulturen im Ackerbau der Einsatz von Einzeldüngern überwiegen. Bei Intensivkulturen, salzempfindlichen Pflanzen sowie unter Glas werden dagegen Mehrnährstoffdünger bevorzugt.
Zweinährstoffdünger
Außer den Einzeldüngern und den NPK-Düngern werden verschiedene Formen von Zweinährstoffdüngern oder Teildüngern, zum Teil auch mit Zusätzen von Spurennährstoffen, in verschiedenen Zusammensetzungen in den Handel gebracht. Hier einige Beispiele:
- NP-Dünger, Stickstoffphosphat (20/20);
- NK-Dünger, Stickstoffkali (20/20);
- NMg-Dünger, Stickstoffmagnesiumsulfat mit Cu (20/8 + 0,2) mit 8 % MgO und 0,2 % Cu;
- PK-Dünger, Thomasphosphat-Kali (10/15);
- KMg-Dünger, Kalimagnesia (Patentkali) 30 % Kaliumsulfat, 10 % Magnesiumsulfat
Siehe auch
Literatur
- Arnold Finck: Pflanzenernährung in Stichworten. 3. überarbeitete Auflage. Hirt, Kiel 1976, ISBN 3-554-80197-6, (Hirts Stichwortbücher).
- Blogartikel: Blaukorn gehört nicht in den Biogarten, (GartenGnom - Weblog)