Vita 34 International

Vita 34 International

Vita 34 International
Rechtsform Aktiengesellschaft[1]
ISIN DE000A0BL849
Gründung 1997
Sitz Leipzig, Deutschland

Leitung

  • Dr. André Gerth, Vorstandsvorsitzender
  • Holger Födisch, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 117 Mitarbeiter (12/2011)[2]
Umsatz 16,00 Millionen EUR (2011)[2]
Branche Arzneimittelindustrie
Produkte Präparate aus Nabelschnurblut
Website www.vita34.de

Die VITA 34 International AG ist ein pharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Leipzig, das mit seiner 100%igen Tochtergesellschaft VITA 34 AG die größte private autologe Nabelschnurblutbank in Deutschland betreibt. Seit dem 27. März 2007 ist die VITA 34 International AG börsennotiert. Der Unternehmensname leitet sich von lateinisch vita (Leben) und CD34, einem Marker für Blutstammzellen ab.

Geschichte

Die VITA 34 wurde am 28. April 1997 als VITA 34 Gesellschaft für Zelltransplantate mbH gegründet und erhielt die Zulassung als Arzneimittelhersteller. Nach eigenen Angaben ist sie damit die erste Nabelschnurblutbank in Europa. 2002 erfolgte die Umbildung in die VITA 34 AG (Rechtsnachfolge), Vita 34 eine eingetragene Wort-/Bildmarke der VITA 34 AG. Im darauffolgenden Jahr zog das Unternehmen in die Bio City Leipzig um, wo ein „gläsernes Labor“ etabliert wurde, das Interessierten einen Einblick in den Gewinnungsprozess erlaubt.

Am 1. Januar 2004 wurde mit der VITA 34 International AG eine gemeinsame Holding mit der in Philadelphia beheimateten US-amerikanischen Nabelschnurblutbank Cor Cell, Inc. gegründet, an der die VITA 34 AG zwei Drittel der Aktien hielt. Cor Cell war das erste Unternehmen in den USA, das eine staatliche Lizenz zur Lagerung von Nabelschnurblutpräparaten erhielt. Die Unternehmensverluste in den Jahren 2005 und 2006 resultierten aus Verlusten des amerikanischen Holding-Partners Cor Cell. Das Neukundengeschäft der Cor Cell wurde am 1. Oktober 2006 jedoch wieder verkauft, das Bestandsgeschäft im Februar 2007, so dass heute das gesamte operative Geschäft der VITA 34 International AG über die VITA 34 AG abgewickelt wird. Im März 2007 erfolgte der Börsengang der VITA 34 International AG, seit dem 27. März ist das Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.[3]

Unternehmensergebnis[4]
2005 2006 2007 2008 2009 2010
Umsatz in Mio. Euro 10,23 11,56 15,43 14,96 15,10 16,96
Ergebnis in Mio. Euro -1,919 -2,866 -1,185 -1,71 0,60 1,68

Die VITA 34 AG ist mit etwa 78.000 eingelagerten Präparaten die größte und älteste private Nabelschnurblutbank in Deutschland. Die Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Leipzig und beschäftigt 147 Mitarbeiter (Stand 12/2010). Im Jahr 2010 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 16,96 Millionen Euro.

2012 wurde der Leipziger Biotechnologie-Spezialist BioPlanta übernommen, der BioPlanta-Chef Dr. Gerth wurde in den Vorstand von VITA 34 berufen.[5]

Management

Der Vorstand der VITA 34 International AG als auch der VITA 34 AG besteht aus zwei Mitgliedern: André Gerth (CEO) und Jörg Ulbrich (CFO). Gerth folgt auf Eberhard F. Lampeter. Der Aufsichtsrat hat zurzeit drei Mitglieder. Aufsichtsratsvorsitzender ist Holger Födisch, außerdem gehören Uwe Marx und Alexander Starke dem Aufsichtsrat an.

Hauptanteilseigner sind deutsche Investoren (48,8 %), Independence Blue Cross (20,7 %), LBBW (15,8 %) sowie Gründer und Management (14,7 %)(Stand 12/2010).

Tätigkeitsgebiet

BioCity Leipzig – Sitz der Vita 34 International AG

Die VITA 34 AG beschäftigt sich mit der Gewinnung, Aufbereitung und Langzeitkonservierung von Nabelschnurblut-Stammzellen. Über Franchisepartner und Tochtergesellschaften ist VITA 34 unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark, Slowenien, Italien und Spanien tätig. Nabelschnurblut von VITA 34 ist erfolgreich sowohl in der Forschung, als auch in der klinischen Praxis eingesetzt worden. Das Unternehmen bietet seit 2007 VITAplusSpende an. Dabei werden entsprechende Daten an das Stammzellregister übermittelt und stehen damit potentiell auch anderen („heterologen“) Empfängern zur Verfügung. Im Falle einer Anforderung der Spende über das Stammzellregister können die Eltern entscheiden, ob sie die Spende freigeben und bekommen in diesem Fall die Kosten der Einlagerung zurückerstattet. VITA 34 kooperiert mit etwa 850 Entbindungskliniken in Deutschland.[6]

Gemeinsam mit Kooperationspartnern, unter anderen der Universität Rostock, der Universität Leipzig, der TU München und dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, entwickelt VITA 34 stammzellbasierte Therapiekonzepte für Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und des Nervensystems sowie Typ-1-Diabetes (jugendlicher Diabetes). In der Grundlagenforschung liegen die Schwerpunkte auf den Gebieten Materialforschung, Stammzelldifferenzierung und Stammzellvermehrung.

Kritik

Mehrfach wurde kritisiert, dass Vita34 in seiner Werbung zu viel verspreche und den Kunden nicht klar kommuniziere, dass ein Großteil der versprochenen Einsatzmöglichkeiten heute noch spekulativ ist. Das Konkurrenzunternehmen Seracell etwa veröffentlichte im Sommer 2011 eine Pressemitteilung, um sich von der Behauptung zu distanzieren, Leukämie sei mit eigenem Nabelschnurblut heilbar.[7]

Zwei Journalisten deckten in einem investigativen Elternratgeber im Herbst 2011 auf, dass Vita34 verdeckt pseudo-unabhängige Webseiten betreibe und sogar Journalisten unter falschen Namen schreibe, um den Anschein unabhängiger Berichterstattung zu wecken.[8] Spiegel Online hat das inklusive weiterer Indizien für diese umstrittene PR-Praxis in einem Artikel vom 26. Dezember 2011 wiedergegeben.[9]

Weblinks

Einzelnachweise