Vetter Pharma
Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1953[1] |
Sitz | Ravensburg, Deutschland |
Leitung | Geschäftsführer:[2]
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Mitarbeiter | ca. 2.800 (2012)[3] |
Umsatz | 317 Mio. EUR (2011)[4] |
Produkte | aseptisch vorgefüllte Applikationssysteme |
Website | www.vetter-pharma.com |
Die Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG ist ein seit 1953 bestehender deutscher Pharmazulieferer mit Sitz im baden-württembergischen Ravensburg. Mit einer Jahresproduktion von etwa 400 Mio. Einheiten ist Vetter ein Weltmarktführer im Bereich vorgefüllter Injektionssysteme.[5]
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1953 von dem Apotheker Helmut Vetter als Apotheker Vetter & Co. Arzneimittel GmbH Ravensburg gegründet.[1] Vetter hatte bereits seit 1945 ein chemisch-pharmazeutisches Labor und seit 1950 als Pächter außerdem die traditionsreiche Marienapotheke in Ravensburg betrieben. Zunächst fertigte der Betrieb vorwiegend Oblatenkapseln, vor allem das selbstentwickelte Magenmittel „Ullus-Kapseln“.[1] Das rasch expandierende Unternehmen zog ein Jahr später in ein vierstöckiges Gebäude im Zentrum Ravensburgs. 1958 eröffnete Vetter eine eigene Apotheke (Apotheke Vetter am Marienplatz) samt Parfümerie und Reformhaus. In dieser Zeit begann Vetter, sich vornehmlich mit der luft- und wasserdichten Versiegelung der selbst hergestellten Medikamente zu befassen. Ab 1965 begann die Firma mit der Auftragsfertigung von festen und flüssigen Arzneimitteln inklusive deren Verpackung. Seit 1975 werden verstärkt aseptisch gefüllte Fertigspritzen produziert. In den USA gründete Vetter 1983 seine erste ausländische Tochterfirma Vetter Pharma-Turm Inc. in Yardley (Pennsylvania), welche den Vertrieb in den USA und Kanada übernahm. 1984 erfolgte die Umfirmierung in Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG.
1988 erhielt das Werk in Ravensburg eine Zulassung der amerikanischen FDA, was den US-Markt eröffnete. Zwei Jahre später brachte das Unternehmen ein neues Zweikammer-Spritzensystem auf den Markt, das in einer Kammer gefriergetrocknete und damit lange haltbare Arzneimittel und in der zweiten Kammer ein geeignetes Lösungsmittel enthält; bei der Applikation werden die Komponenten gemischt. In den nächsten Jahren wurde die Fertigung weitgehend automatisiert. In Langenargen wurde 1996 eine zweite deutsche Produktionsstätte etabliert, die 1998 ebenfalls die FDA-Zulassung erhielt. Der wachsende Betrieb wurde 2004 mit dem Bau eines zweiten Werks in Ravensburg-Süd (Gewerbegebiet Mariatal) erweitert. Die Produktionsstätte wurde Ende 2006 fertiggestellt und erhielt Anfang 2007 die Herstellungserlaubnis durch das Regierungspräsidium Tübingen, ein Jahr später die FDA-Zulassung. Ende 2007 begann Vetter am Standort Ravensburg Süd mit der Errichtung eines neuen Werks für die Endverpackung, das im Mai vollständig in Betrieb genommen wurde.[1] Am Standort Ravensburg Süd wurde zudem 2009 ein Labor für produktionsbegleitete Analysen errichtet. 2009 gründete das Unternehmen die Vertriebstochter Vetter Pharma International GmbH, wobei die US-Tochter in Vetter Pharma International USA Inc. umbenannt wurde.[6] Im Dezember 2009 eröffnete das Unternehmen einen Entwicklungs-Standort in Chicago. Dort werden kleine Wirkstoffmengen während der Entwicklung neuer Medikamente für klinische Studien abgefüllt. [7] Im Mai 2012 stellte Vetter sein neues Zentrum für optische Kontrolle und Logistik fertig, das mit Technologien für die Gewinnung erneuerbarer Energien und Verbesserung der Energieausnutzung ausgestattet ist.[8]
Heute konzentriert sich Vetter mit rund 2.800 Mitarbeitern an mehreren deutschen Standorten sowie einer Auslandsniederlassung in den USA (Chicago) auf die aseptische Befüllung von Spritzen (wie Karpulen) mit Medikamenten sowie deren Verpackung.
Neben dem aus drei Geschäftsführern bestehenden Management-Team steht ein unabhängiger Beirat dem Unternehmen beratend zur Seite. Seit 2008 ist Udo J. Vetter Vorsitzender dieses Beirats. [9]
Bedeutung
In den USA wird Vetter auf der Strategieliste der Critical Foreign Dependencies Initiative aufgeführt. Diese nennt ausländische Infrastruktur, die, wenn angegriffen oder zerstört, die USA gefährden würde („foreign infrastructure which if attacked or destroyed would critically impact the U.S.“).[10][11]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Von der Apotheke zum Weltmarktführer. Vetter im Wandel der Zeit. Unternehmensgeschichte als PDF.
- ↑ Vetter-Pharma: Impressum.
- ↑ Vetter-Pharma: Vetter im Überblick
- ↑ Vetter. Jetzt sind betriebswirtschaftliche und pharmazeutische Prozesse perfekt vereint. PDF.
- ↑ Pressemitteilung: Vetter gewinnt wichtigen Branchen-Preis. In: Live-PR-Presseservice, Meldung vom 5. November 2007
- ↑ Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG gründet Tochtergesellschaft.
- ↑ Start für Vetter-Niederlassung in Chicago
- ↑ Vetter schafft moderne Basis für optische Kontrolle und Logistik. Pressemitteilung vom 11. Mai 2012.
- ↑ Vetter-Pharma: Beirat. Abgerufen am 10. Oktober 2012.
- ↑ Fact Sheet: Critical Infrastructure and Homeland Security Protection Accomplishments. Department of Homeland Security (5. September 2008). Abgerufen am 7. März 2011.
- ↑ Sharon Theimer: U.S.: WikiLeaks release a hit list for al-Qaida. In: Army Times, 7. Dezember 2010. Abgerufen am 10. Dezember 2010.
47.7944479.620751Koordinaten: