U830C
U830C ist der Name eines 8-Bit-Prozessors, der Ende 1970er Jahre vom Zentrum für Forschung und Technologie Mikroelektronik Dresden (ZFTM/ZMD) zusammen mit einem sowjetischen Unternehmen entwickelt und hergestellt wurde. Die CPU war ein LSI-Schaltkreis in NMOS-Silizium-Gate-Technologie.
Die CPU kam in K 1600-Rechnern (orientieren sich an der PDP-11) von Robotron zur Anwendung. In diesen Rechnern wurde durch eine Kaskadierung dieser CPU über die Bit-Slice-Technologie ein 16 Bit breiter Datenbus geschaffen. Maximal waren über diese Kaskadierung 32 Bit möglich.
Untergebracht war diese CPU in einem DIP48-Keramikgehäuse.
Zu dieser CPU gehörten folgende Schaltkreise:
- U832C - 16-Bit-Arithmetik-Schaltkreis
- U8032C - U832C für 8-Bit-Systeme mit etwa 15.000 Transistoren auf einer Chipfläche von etwa 46 mm² [1]
- U834C - Bussteuerung
Technische Daten
- Technologie: NMOS
- maximal vier U830 kaskadierbar
- Befehlssteuerung über 14-Bit-Bus
- Befehlssatz mit 58 Befehlen unter anderem für Addition, Subtraktion, logische Funktionen, Bitoperationen, Dekrement, Inkrement und Dezimalkorrekturen
- Ein- und Ausgabe der Flags N, Z, V, C
- 18 Register
- asynchronen Arbeitsweise
- Ausgänge TTL-kompatibel
- Selektionstypen abhängig von der Befehlsverarbeitungs- und -zykluszeit:
- U830C: 1120 ns
- U830Cp: 1000 ns
- U830Cm: 900 ns
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Joachim Fischer, Wolgang E. Schlegel - Transistor- und Schaltkreistechnik S. 93 - Militärverlag der DDR 1988 - ISBN 3-327-00362-9
Literatur
- Peter Salomon: Die Geschichte der Mikroelektronik-Halbleiterindustrie in der DDR. Funk-Verlag Hein, Dessau 2003, ISBN 3-936124-31-0