Theaflavine
Theaflavine sind sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole. Sie entstehen vor allem bei der Fermentation von grünem zu schwarzem Tee aus den enthaltenen Catechinen sowie bei deren Verstoffwechselung in der Leber. Theaflavine sind bezüglich ihres positiven Einflusses auf die Gesundheit in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen gerückt.
Medizinische Aspekte
Viele Polyphenole können die Vermehrung von HIV-1 hemmen. In Experimenten mit Zellkulturen zeigten Theaflavine dahingehend ein höheres Potenzial als die ebenfalls für diesen Effekt bekannten Catechine. Beide Stoffe verhindern die Vermehrung des Virus, indem sie an dessen Oberflächenmolekül gp41 binden, welches das Virus braucht, um über den CD4-Rezeptor in seine Wirtszelle einzudringen.[1]
Den Ergebnissen klinischer Studien zufolge können Theaflavine ebenfalls sowohl den Cholesterinspiegel als auch die Menge des Low Density Lipoprotein im menschlichen Körper senken.[2]
Außerdem scheinen Theaflavine eine starke antibakterielle Wirkung zu besitzen. In Laboruntersuchungen an den Bakterien Stenotrophomonas maltophilia und Acinetobacter baumannii, welche inzwischen gegen zahlreiche Antibiotika Resistenzen ausgebildet haben, zeigten sie sich sehr effektiv.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Liu S, Lu H, Zhao Q, et al.: Theaflavin derivatives in black tea and catechin derivatives in green tea inhibit HIV-1 entry by targeting gp41. In: Biochim. Biophys. Acta. 1723, Nr. 1–3, 2005, S. 270–81. doi:10.1016/j.bbagen.2005.02.012. PMID 15823507.
- ↑ Maron DJ, Lu GP, Cai NS, et al.: Cholesterol-lowering effect of a theaflavin-enriched green tea extract: a randomized controlled trial. In: Arch. Intern. Med.. 163, Nr. 12, 2003, S. 1448–53. doi:10.1001/archinte.163.12.1448. PMID 12824094.
- ↑ Betts JW, Kelly SM, Haswell SJ.: Antibacterial effects of theaflavin and synergy with epicatechin against clinical isolates of Acinetobacter baumannii and Stenotrophomonas maltophilia. In: Int J Antimicrob Agents. November 2011. PMID 21885260.