Streu-Gammatox

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Streu-Gammatox war ein in der DDR hergestelltes und vertriebenes Pflanzenschutzmittel.

Eigenschaften

Streu-Gammatox diente als Insektizid zur Bekämpfung von Bodenschädlingen. Das Streumittel basierte auf dem zwischenzeitlich wegen seiner schädlichen Umweltwirkungen verbotenen Wirkstoff Lindan. Hergestellt wurde das als Berührungs-, Fraß- und Atemgift wirkende Streu-Gammatox vom VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld. Die Wirkungsdauer im Boden wurde mit mindestens 12 Monaten angegeben

Anwendung

Das Insektizid wurde gegen Bodenschädlinge wie Erdraupen, Drahtwürmer und Engerlinge eingesetzt und konnte ganzjährig ausgebracht werden. Empfohlen wurde bei der Bekämpfung von Drahtwürmern eine Menge von 80 Kilogramm je Hektar, bei Engerlingen von 100 bis 125 Kilogramm je Hektar. Bei einer Streifenbegiftung sollten 500 bis 1000 Gramm auf 100 laufende Meter bei einer Streifenbreite von 30 cm ausgebracht werden. Streu-Gammatox sollte mit einem geeigneten Gerät ausgestreut und dann in den Boden so tief eingearbeitet werden, dass die Insekten erreicht werden konnten. Bei einer Behandlung von Pflanzlöchern sollten 2 bis 3 Gramm je Pflanzloch eingesetzt werden.

Nach Angaben des Herstellers war das Mittel für Menschen und Haustiere bei sachgemäßer Anwendung unschädlich. Angesichts des schädlichen Wirkstoffes ist die Angabe zu hinterfragen. Zugleich wies der Hersteller darauf hin, das bei geschmacksempfindlichen Kulturen wie Wurzelgemüse und Kartoffeln eine Überdosierung vermieden werden sollte.

Streu-Gammatox sollte kühl und trocken gelagert werden. Herstellerseitig wurde das Mittel in Papiersäcken à 25 Kilogramm abgegeben.

Literatur

  • Wirksame Schädlingsbekämpfung, VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld, 1960, Seite 91 f.

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