Siriometer

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Siriometer ist eine astronomische Maßeinheit, die Friedrich Wilhelm Herschel Anfang des 19. Jahrhunderts definierte.

Sie entstand im Bemühen, die Entfernungen der sichtbaren Sterne von der Erde zu messen. Da noch keine Verfahren bekannt waren, mit denen die Entfernung direkt gemessen werden konnte, wollte Herschel zumindest die relative Entfernung der Sterne zueinander ermitteln.

Ausgehend von der Annahme, dass alle Sterne mehr oder weniger gleich hell seien, nahm Herschel den hellsten Stern des Nachthimmels, Sirius, als Referenz und definierte den Abstand Erde–Sirius als 1 Siriometer. Durch Vergleiche der Helligkeit der anderen Sterne versuchte er, die Entfernung zu schätzen: Die Helligkeit nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab, ein Stern, der ein Viertel der Helligkeit des Sirius hat, wird doppelt so weit entfernt sein.[1]

Bedingt durch die ungenaue Schätzung der Helligkeit, und die Tatsache, dass die Sterne doch ziemlich große Helligkeitsunterschiede aufweisen, waren seine Ergebnisse nicht sehr genau.

Wie groß ein Siriometer wirklich ist, wurde zu Herschels Lebzeiten nicht ermittelt. Die ersten absoluten Entfernungsmessungen wurden 1838 von Friedrich Wilhelm Bessel durchgeführt, 16 Jahre nach Herschels Tod. Heute weiß man, dass Sirius 8,6 Lichtjahre entfernt ist.

Quellen

  1. Simon Singh, Big Bang, ISBN 3-446-20598-5, S. 182 ff.

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