Siegburgit

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Bernsteinart Siegburgit, Konkretion aus harzimprägniertem Sand; Größe: 35 mm. Sammlung: Naturkundliches Museum Mauritianum Altenburg.

Siegburgit ist ein fossiles Harz tertiären Alters. Es gehört zu den sogenannten akzessorischen Harzen. Der Name geht auf den Erstfund in Braunkohleflözen bei Siegburg und Troisdorf zurück. Das fossile Harz von diesem Fundort ist mit Sand zu knolligen Gebilden verwachsen[1], die einst als Brennmaterial verwendet wurden[2]. Es wird angenommen, dass es sich ursprünglich um ein dünnflüssiges Harz gehandelt hat, das von seiner Erzeugerpflanze direkt auf sandigen Boden getropft ist, sich hier mit den Sandkörnern verband und sich langsam verfestigte.

Siegburgit wird auch mit Baltischem Bernstein vergesellschaftet gefunden. Siegburgit-Funde sind ferner aus der Lagerstätte des Bitterfelder Bernsteins[3] und aus der Ukraine[4] bekannt. Ein dem Siegburgit sehr ähnliches fossiles Harz wird aus einer tertiären Lagerstätte in New Jersey (USA) erwähnt[5].

Untersuchungen dieses fossilen Harzes mittels moderner Methoden (Gaschromatographie und Massenspektrometrie) haben zu der Auffassung geführt, dass Siegburgit sich aus dem Harz von Zaubernussgewächsen (Familie Hamamelidaceae) gebildet haben könnte.[6].

Die Erstbeschreibung geht auf Arnold von Lasaulx (1875) zurück, der auch bereits Besonderheiten in der chemischen Zusammensetzung des Harzes erkannte. Nach der für Harze (einschließlich fossiler Harze) heute üblichen Systematik von Anderson & Crelling (1995) wird Siegburgit in die Klasse III gestellt.

Einzelnachweise

  1. H. Klinger & R. Pitschki:Ueber den Siegburgit. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 17 (2), S. 2742-2746, Berlin 1884.
  2. B. und G. Krumbiegel: Bernstein im weiteren Sinne - Die Akzessorischen Harze. In: Bernstein - Tränen der Götter. Bochum 1996
  3. R. Fuhrmann: Die Bitterfelder Bernsteinarten. In Mauritana 21, Altenburg 2010. - Danach ist die Bestimmung der Bitterfelder Stücke als Siegburgit fraglich.
  4. Barbara Kosmowska-Ceranowicz: Definitions and nomenclature of fossil resin. In: Amber – Views – Opinions., Warschau 2006 (Erstveröffentlichung 1996).
  5. David A. Grimaldi: Amber - Window to the Past. New York 1996
  6. Günter und Brigitte Krumbiegel: Saxon deposits of Bitterfeld amber (Germany). In: Amber – Views – Opinions. Warschau 2006 (Erstveröffentlichung 1994)

Literatur

  • Norbert Vávra: Chemie des Baltischen und Bitterfelder Bernsteins: Methoden, Möglichkeiten, Resultate. In Exkursionsführer und Veröffentlichungen der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (EDGG), Heft 236, S. 69-76, 5 Abb., 2008. ISBN 978-3-936617-86-3

Weblinks

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