Serumkrankheit
Die Serumkrankheit ist eine verzögerte Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems vom Typ III (Immunkomplexkrankheit) auf in das Gefäßsystem eingebrachte körperfremde Eiweiße und Polysaccharide, beispielsweise wenn Menschen Antiserum oder Impfserum tierischer Herkunft injiziert wird. Antiserum dient dem Schutz gegen ein Gift. Es wird zum Beispiel als Antivenin gegen Schlangengift aus dem Blut von „Serumpferden“ gewonnen. Impfserum dagegen soll durch „passive Immunisierung“ vor einer Infektionskrankheit schützen. Eine Serumkrankheit tritt dann auf, wenn der menschliche Körper gegen die verabreichten fremden Eiweiße und Polysaccharide unerwünscht Antikörper bildet und dabei entstehende Immunkomplexe zu Reaktionen an Gefäßwänden oder anderen inneren Oberflächen führen. Dies manifestiert sich in der Regel über Tage hinweg mit langsam zunehmender Deutlichkeit.
Die Serumkrankheit wurde erstmals 1905 von Clemens von Pirquet und Bela Schick beschrieben. Weil der Antikörperspiegel 14 Tage nach einer Infektion (hier: Antiserumgabe) am höchsten ist, wurde die Serumkrankheit auch als "Krankheit des 14. Tages" bekannt.[1]
Die Serumkrankheit sollte nicht mit dem anaphylaktischen Schock (Allergie vom Typ I) verwechselt werden: Dies ist eine Sofortreaktion des Immunsystems auf Grund bereits bestehender Antikörper (Reagine), die daher mit plötzlicher Heftigkeit innerhalb von Minuten eintritt.
Symptome
Symptome treten innerhalb weniger Tage, auf, in der Regel aber innerhalb von 14 Tagen. Es gibt aber auch Extremfälle mit einer Zeitspanne von bis zu 35 Tagen.[1]
- Ausschlag
- Gelenkschmerzen
- Fieber
- Schwellung der Lymphknoten
- Schock
- Sinken des Blutdrucks
Behandlung
Die Symptome vergehen von alleine. In schweren Fällen werden Kortikosteroide oder Antihistamine gegeben. [2]
Siehe auch
- Arthus-Reaktion
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Roche-Lexikon
- ↑ Dieser Artikel basiert auf der Übersetzung von Serum sickness, Version vom 11. Mai 2007.
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