Semesterwochenstunde

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Eine Semesterwochenstunde (kurz SWS) wird an Hochschulen benutzt, um den Zeitaufwand des Studenten für eine Lehrveranstaltung anzugeben oder das Lehrdeputat des Dozenten zu messen. Dabei bedeutet die Angabe „1 SWS“, dass die entsprechende Veranstaltung für die Dauer eines Semesters wöchentlich 45 Minuten lang gelehrt wird.

Eine Zeitangabe von 4 SWS für ein Fach bedeutet also, dass man während eines Semesters dieses Fach jede Woche für vier Vorlesungsstunden à 45 Minuten (drei Zeitstunden) hört. Es gibt auch Veranstaltungen, die nur ein halbes Semester unterrichtet werden. Bei solchen Veranstaltungen bedeutet dann die Angabe 4 SWS, dass während dieser Zeit pro Woche sechs Zeitstunden (2 × 4 × 45 Minuten) für dieses Fach verwendet werden.

Semesterwochenstunden geben den konkreten Umfang einer Lehrveranstaltung wieder; die Vor- und Nachbereitung wird dabei nicht mit berücksichtigt. Üblicherweise ist insgesamt mindestens das Doppelte der reinen Präsenzzeit pro Veranstaltung als Arbeitszeit (Workload) einzurechnen.[1][2] Dies bedeutet vereinfacht, dass eine einstündige Vorlesung eine Vor- und Nachbereitungszeit im Umfang von etwas mehr als einer Stunde erfordert.[3]

Von den meisten Universitäten wird eine Gesamtbelastung von 20 bis 25 Wochenstunden an Universitätsveranstaltungen empfohlen.[4]

In Gesetzen und Verordnungen wird die Einheit SWS bisweilen fälschlicherweise als Rate, also Umfang pro Zeit für wiederkehrende Lehraufwände/-verpflichtungen verwendet. In diesem Fall bleibt dann oft unklar, ob von SWS pro Semester oder SWS pro Jahr gesprochen wird.

Als Maß für den Aufwand des Studierenden werden zunehmend Leistungspunkte verwendet. Studienleistungen werden dort aus dem Blickwinkel der Nachfrageseite bewertet und nicht mehr auf Grund der angebotenen Vorlesungsstunden.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Semesterwochenstunde – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Vgl. die Erläuterung zur Stundenplanerstellung der Universität Duisburg-Essen
  2. Vgl. auch Friedhelm Hülshoff/Rüdiger Kaldewey: Mit Erfolg studieren. Studienorganisation und Arbeitstechniken, 3. Auflage, München 1993, S. 116
  3. Vgl. die Informationen zur Stundenplangestaltung der Ruhr-Universität Bochum
  4. Vgl. Hartmut Bauer/Manfred Braun/Jörg Tenckhoff: JA-Sonderheft für Studienanfänger, 5. Auflage, Neuwied 1992, S. 5

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