Rohrbündelwärmeübertrager

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Der Rohrboden eines Rohrbündelwärmeübertragers
Offener Rohrbündelwärmetauscher
Schema
Emaillierter Rohrbündelwärmeübertrager für die chemische Industrie

Der Rohrbündelwärmeübertrager (RWÜ) ist ein thermischer Apparat zur Übertragung von Wärmeenergie von einem Medium auf ein zweites. Manchmal wird ein Rohrbündelwärmeübertrager auch "Rekuperator" genannt, weil er im Gegensatz zu Regeneratoren ohne Zwischenspeicherung die Wärme überträgt. Weit verbreitet ist noch die Bezeichnung Rohrbündelwärmetauscher. Dieser Begriff ist jedoch irreführend, da Wärme nur vom heißen Medium zum Kalten übertragen wird und nicht getauscht wird.

Bei Rohrbündelwärmeübertragern handelt es sich um indirekte Wärmeübertrager, da die Wärmeübertragung durch Wände erfolgt und die beiden Medien getrennt sind. Ein Stoffaustausch ist somit nicht möglich.

Technisch wird der Rohrbündelwärmeübertrager durch einen Hohlzylinder aus Stahlblech verwirklicht, in dessen Innerem sich hunderte bis tausende Rohre mit einer geringen Nennweite befinden. Durch den Blechzylinder strömt das erste Medium, durch die Rohre das zweite. Bei diesem Vorgang kühlt das heißere Medium ab, während das kältere Medium aufgeheizt wird.

Je nach Betriebsweise und Strömungsrichtung der Medien unterscheidet man:

  • Gegenstromrekuperatoren
  • Kreuzstromrekuperatoren
  • Gleichstromrekuperatoren

Die Übertragung der Wärme ist bei einem Gegenstromrekuperator am besten gewährleistet, beim Gleichstromrekuperator wird die Wärme dagegen nicht so gut übertragen, dafür ist der Gleichstromrekuperator besser für das rasche Abkühlen/Aufheizen geeignet. Der Kreuzstromrekuperator liegt mit seiner Leistung zwischen den beiden anderen Bauarten.

Beispiele für Rohrbündelwärmeübertrager:

  • Kondensator als Kreuzstromrekuperator
  • Ölkühler an Großmaschinen, meist als Gegenstromrekuperator betrieben
  • Abgaswärmetauscher in industriellen Prozessen

Rekuperatoren dienen zur Rückgewinnung von Abwärme bei Öfen. Die heißen Abgase werden durch Kanäle oder Rohre geleitet, an deren erhitzten Wänden sich die in den Ofen ziehenden Gase erwärmen. Die Wand, welche die Wärme vermittelt, kann aus hitzebeständigem Stahl, Gusseisen oder aus Keramik bestehen. Rekuperatoren werden den Wärme- und Glühöfen nachgeschaltet, sie verbessern deren Wirkungsgrad und erhöhen die Ofentemperatur.

Breite Verwendung finden Rohrbündelwärmeübertrager in der chemischen Industrie. Sie werden dort in vielfältiger Form zum Aufheizen, Verdampfen, Kühlen und Kondensieren von Medien eingesetzt.

Weblinks

ausgewählte Normen

  • DIN 28008 Toleranzen und Grenzabmaße für Rohrbündel-Wärmeaustauscher
  • DIN 28183 Rohrbündel-Wärmeaustauscher - Benennungen
  • DIN 28185 Einbauten für Rohrbündel-Wärmeaustauscher
  • DIN 28190 Rohrbündel-Wärmeaustauscher mit geschweißtem Schwimmkopf - Ausführungsbeispiele für Rohranordnung und Schwimmkopf

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