Myostatin
Myostatin | ||
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Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 109 Aminosäuren | |
Sekundär- bis Quartärstruktur | Homodimer | |
Präkursor | (375 aa) | |
Bezeichner | ||
Gen-Name | MSTN | |
Externe IDs | OMIM: 601788 UniProt: O14793 | |
Vorkommen | ||
Übergeordnetes Taxon | Wirbeltiere[1] |
Myostatin ist ein Protein (Eiweiß), das im menschlichen oder tierischen Körper gebildet wird. Es hemmt das Muskelwachstum, so dass die Muskeln nicht unkontrolliert wachsen. Follistatin wirkt hingegen antagonistisch indem es an Myostation bindet.[2]
„Gendoping“ im Labor:
Bei der rechten Maus wurde das für Myostatin codierende Mstn-Gen abgeschaltet. Myostatin hemmt das Muskelwachstum. Durch das fehlende Myostatin ist die Muskelmasse der transgenen rechten Maus um den Faktor vier höher als bei dem Wildtyp (links)[2]In der 1. und 3. Reihe die Muskelmasse des Wildtyps. Im Vergleich dazu die deutlich erhöhte Muskelmasse der transgenen Maus (2. und 4. Reihe)[2]
Inaktivierung der natürlichen Proteinfunktion von Myostatin führt zu überschießendem Muskelwachstum. 2004 wurde bei einem deutschen Jungen eine Mutation des Myostatin-Gens festgestellt, die die Bildung eines verkürzten und somit nicht voll funktionsfähigen Myostatin-Proteins zur Folge hat. Der Junge ist seit Geburt ungewöhnlich muskulös.[3][4]
In der deutschsprachigen Öffentlichkeit wird seitdem Myostatin immer wieder als Kandidat für Gendoping genannt.[5] Allerdings müsste für ein Gendoping mit Myostatin die Wirkung des im Menschen vorhandenen natürlichen Myostatinproteins erfolgreich antagonisiert werden. Bislang gelingt dieser gentherapeutische Ansatz nur bei Mäusen mit schwerer Muskelerkrankung und auch nur mit mäßigem Erfolg.[6] Demgegenüber stehen konventionelle therapeutische Ansätze, die über eine direkte Blockade der natürlichen Myostatinwirkung im Tierversuch bereits erfolgreich waren. Man hofft hierdurch eines Tages muskeldegenerative Erkrankungen behandeln zu können. Mit MYO-029 (Stamulumab) wurde ein Antikörper, der das natürliche Myostatin hemmt, in einer klinischen Studie geprüft.[7] Dies hatte keinen signifikanten Erfolg. Möglicherweise kann aber ein gezielterer Inhibitor auf eine bessere Wirkung hoffen lassen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Homologe bei OMA
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Se-Jin Lee: Quadrupling Muscle Mass in Mice by Targeting TGF-ß Signaling Pathways. In: PLoS ONE. 2, Nr. 8, 2007, S. e789, doi:10.1371/journal.pone.0000789.
- ↑ H. Dambeck: Wunderknabe trägt Muskel-Gen. In: Spiegel Online. Vom 24. Juni 2004
- ↑ M. Schuelke, K. R. Wagner, L. E. Stolz, C. Hübner, T. Riebel, W. Kömen, T. Braun, J. F. Tobin, S. J. Lee: Myostatin mutation associated with gross muscle hypertrophy in a child. In: The New England journal of medicine. Band 350, Nummer 26, Juni 2004, S. 2682–2688, ISSN 1533-4406. doi:10.1056/NEJMoa040933. PMID 15215484.
- ↑ Gendoping - Supersportler durch Biotechnologie (www.3sat.de, letzter Zugriff am 24. Juni 2009)
- ↑ M. Bartoli, J. Poupiot u.a.: AAV-mediated delivery of a mutated myostatin propeptide ameliorates calpain 3 but not alpha-sarcoglycan deficiency. In: Gene therapy. Band 14, Nummer 9, Mai 2007, S. 733–740, ISSN 0969-7128. doi:10.1038/sj.gt.3302928. PMID 17330087.
- ↑ Klinische Studie (Phase I+II): Study Evaluating MYO-029 in Adult Muscular Dystrophy bei Clinicaltrials.gov der NIH