Max Delbrück (Chemiker)

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Max Delbrück

Max Delbrück (* 16. Juni 1850 in Bergen auf Rügen; † 4. Mai 1919 in Berlin) war ein deutscher Agrikulturchemiker.

Leben

Delbrück entstammte einer in Preußen hochangesehenen Familie von Gelehrten und Staatsdienern und war ein jüngerer Bruder des Historikers Hans Delbrück. Der Biophysiker und Nobelpreisträger Max Delbrück war sein Neffe.

Delbrück studierte Chemie in Berlin und Greifswald. Er war Mitglied des Berliner RSC-Corps Cimbria.

In Berlin übernahm er die Gründung und Leitung der Versuchsanstalt für Brennereiwesen, aus der 1882 die Versuchs- und Lehranstalt für das Brauereiwesen (VLB) hervorging. Dort leitete er von 1884 bis zu seinem Tod das Institut für das Gärungsgewerbe. Er errichtete eigene Versuchs- und Lehranlagen der VLB, die bis 1981 betrieben wurden. 1885 gründete er die Maschinentechnische Abteilung der VLB und 1888 den Studiengang zum Dipl.-Braumeister. 1899 wurde er ordentlicher Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule.

Seit 1877 war Delbrück Mitglied des Deutschen Patentamts. Er gab mit Max Maercker[1] die Zeitschrift für Spiritusindustrie[2], mit Friedrich Hayduck[3] die Tageszeitung für Brauerei, mit d. wiss. Beil. Wochenschrift für Brauerei heraus.

Delbrücks wissenschaftliche Arbeiten betreffen insbesondere die Physiologie der Hefe und deren Anwendungen, auf die seine Forschungen einen großen Einfluss ausübten. Sein Pionierinstitut der Biotechnologie bewährte sich besonders durch die enge Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft.

1918 verlieh ihm die TH München den Dr.- Ing. E.h.. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Wilmersdorf in Berlin.

Literatur

  • Walter Hückel: Max Delbrück. In: Pommersche Lebensbilder, Band II. Stettin: Saunier 1936, S. 362–369.
  • Bruno Drews: Delbrück, Max Emil Julius. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 580 (Digitalisat).

Weblinks

Anmerkungen

  1. Wolfgang Böhm: Maercker, Max. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 639 f. (Digitalisat).
  2. ZDB-Eintrag
  3. Bruno Drews: Hayduck, Friedrich (Fritz). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 150 (Digitalisat).

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