Kupfernickel
Kupfernickel oder fachsprachlich korrekt Kupfer-Nickel-Gußlegierungen sind mit Nickelgehalten von 10, 20 und 30 % genormt. Ein geringer Siliciumgehalt ist zulässig. Die Legierungen zeichen sich durch hohe Korrosionsbeständigkeit auch gegen Seewasser aus.
Wegen ihres dekorativen Aussehens werden auch Gebrauchs- und Ziergegenstände häufig aus solchen Legierungen gefertigt.
Bedeutung haben sie im Münzwesen,[1] denn neuzeitliche Münzen werden aus einer Knetlegierung CuNi25 hergestellt, also einer Legierung aus den Metallen Kupfer (Cu) und Nickel (Ni).
Kupfer wurde bereits im Altertum als Werkstoff für Münzen verwendet, reines Nickel gab wegen seines hohen Schmelzpunktes als Legierungselement dagegen noch nicht, wenn auch der Kupfernickel-Rohstein bereits bekannt war. Für werthaltige Münzen fand Silber und auch Gold Verwendung[2][3] Kupfer nimmt bereits bei einem Nickelgehalt < 15 % eine silbrige Farbe an.[4] Münzen aus einer Kupfer-Nickel-Legierung haben im letzten Jahrhundert weitgehend die bis dahin für höhere Nennwerte üblichen Silbermünzen verdrängt.
Auch bei Euromünzen wird die Legierung CuNi25 sowohl für den Ring der 2-Euro-Münze als auch für den Kern der 1-Euro-Münze verwendet.[5] Die Schweizer Umlaufmünzen vom Zehnrappenstück bis zum Fünffrankenstück bestehen ebenfalls aus dieser Legierung.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Giesserei Lexikon, 17.Auflage, Schiele= Schön, Berlin 1997, s. dort "Münzlegierung"
- ↑ Wolfgang Piersig: Kupfer- Metall der Antike, Gegenwart, Zukunft. Grin, 2011, ISBN 978-3640809295 (Seite 55 in der Google Buchsuche).
- ↑ Schrötter, Friedrich von / Bauer, N. / Regling, K. / Suhle, A. / Vasmer, R. / Wilcke, J.: Wörterbuch der Münzkunde. 1970, ISBN 978-3110012279 (Seite 458 in der Google Buchsuche).
- ↑ Flake C. Campbell: Elements of metallurgy and engineering alloys. 2008, ISBN 978-0871708670 (Seite 482 in der Google Buchsuche).
- ↑ Peter Pretsch: Vom Gulden zum Euro: 175 Jahre Münzstätte Karlsruhe. ISBN 978-3881902908 (Seite 33 in der Google Buchsuche).
- ↑ Die aktuellen Umlaufmünzen. Schweizerische Nationalbank (SNB), abgerufen am 28. Juli 2011.
Literatur
- GIESSEREI LEXIKON 17. Aufl. 1997 bei Schiele & Schön, Berlin, ISBN 3 7949 0606 3