John Stuart Anderson

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John Stuart Anderson FRS (* 9. Januar 1908 in London; † 25. Dezember 1990) war ein britischer Chemiker.

Leben

Anderson studierte nach dem Schulbesuch am Imperial College London und war anschließend als Gastwissenschaftler an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg tätig, wo seine Forschungen die Chemie der sogenannten „Metall-Nitrosyl-Komplexen“ begründeten. 1938 wechselte er als Forscher an die Universität Melbourne und entwickelte dort ein Verfahren zur Rückgewinnung des Elements Protactinium durch ein Kernenergie-Trennverfahren. Zugleich verfasste er 1938 mit Harry Émeleus (1903–1993) das Standardlehrbuch Modern Aspects of Inorganic Chemistry.

Seine Arbeiten zu Metall-Halogeniden und die Partition von untergeordneter lanthanoider Elemente führten zu einem Interesse an Festkörpern, so dass er sich in späteren Jahren schwerpunktmäßig mit den Bereichen Festkörper-und Hochtemperatur-Chemie befasste. Während einer Tätigkeit an der Atomic Energy Research Establishment (AERE) in Harwell (Oxford) beschäftigte er sich mit Forschungen zum Uranoxid. 1953 wurde er Fellow der Royal Society.

1963 wurde er als erster Professor an den Lehrstuhl für Anorganische Chemie an der University of Oxford berufen. Während seiner dort bis 1975 andauernden Lehrtätigkeit erforschte er die Einflüsse von extrem hohen Temperaturen auf lanthanoide Carbide und entwickelte auch ein Elektronenmikroskop zur Bestimmung kristalliner Strukturen.

Anderson wurde 1973 in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen in der Chemie, insbesondere zur strukturellen Untersuchung von unvollkommenen Oberflächen und nicht-stöchiometrische Materialien, mit der Davy-Medaille der Royal Society die höchste britische Auszeichnung für Wissenschaftler auf dem Gebiet der Chemie verliehen.[1] 1974 erhielt er darüber hinaus den Preis der Royal Society für Festkörperchemie sowie 1976 die Longstaff Medal der Chemical Society.

Quelle

  • Chambers Biographical Dictionary, Edinburgh 2002, ISBN 0-550-10051-2, S. 44

Einzelnachweise

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