Johann Gottlieb Georgi

Johann Gottlieb Georgi

Johann Gottlieb Georgi

Johann Gottlieb Georgi (* 31. Dezember 1729 auf Gut Wachholzhagen, Kreis Greifenberg, Pommern; † 27. Oktoberjul./ 8. November 1802greg. in Sankt Petersburg) war ein deutscher Geograph, Chemiker und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Georgi“.

Leben und Wirken

Georgi war ausgebildeter Apotheker und hatte zunächst eine Apotheke in Stendal. 1769 zog es ihn nach St. Petersburg. Vor dort nahm er an zwei Expeditionen nach Sibirien teil. Die Erste (ab 1770) war unter Professor Johann Peter Falck, die Zweite (ab 1772) mit Professor Peter Simon Pallas durch Sibirien: Von Irkutsk nach Jekaterinburg und zurück nach St. Petersburg. Auf der Expedition wurde im März 1772 ein im Eis konserviertes Nashorn gefunden, welches zur weiteren Untersuchung nach St. Petersburg geschickt wurde.[1] Seine Hauptarbeit war das Umfahren und Kartographieren des Baikalsees. Auf Grund seiner Leistungen wurde er 1775 zum Adjunkten der Russischen Akademie der Wissenschaften ernannt. 1783 wurde er Professor für Chemie in St. Petersburg und auch ordentliches Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Carl Ludwig Willdenow benannte Dahlien nach Johann Gottlieb Georgi als Georginen, die Bezeichnung ist allerdings inzwischen überholt und nur noch wenig in Gebrauch.

Werke

  • Bemerkungen einer Reise im Russischen Reich im Jahre 1772. St. Petersburg 1775; Auszüge daraus: Merkwürdigkeiten verschiedener unbekannten Völker des russischen Reichs. Frankfurt und Leipzig 1777
  • Geographisch-physikalische und naturhistorische Beschreibung des Russischen Reichs zur Uebersicht bisheriger Kenntnisse von demselben Typ. Nicolovius, Königsberg 1797
  • Beschreibung aller Nationen des Russischen Reichs, ihrer Lebensart, Religion, Gebräuche, Wohnungen, Kleidung und übrigen Merckwürdigkeiten St. Petersburg 1776–1780

Einzelnachweise

Literatur

  • Friedrich Ratzel: Georgi, Johann Gottlieb. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8. Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 713 f.

Weblinks