Festmeter

Der Festmeter (fm oder F) ist ein Raummaß für Holz. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter (m³) fester Holzmasse, d. h. ohne Zwischenräume in der Schichtung. Das entsprechende Maß mit Zwischenräumen ist der Raummeter (rm, R).

Zulässigkeit der Maßeinheit

In der holzwirtschaftlichen Praxis ist der Festmeter allgemein üblich.

• In der Bundesrepublik Deutschland war - gemäß der Ausführungsverordnung zum Gesetz über Einheiten im Messwesen vom 26. Juni 1970 - der Begriff 'Festmeter' als „besonderer Name“ für den Kubikmeter bei „Volumenangaben für Langholz, errechnet aus Stammlänge und Stammdurchmesser“ bis zum 31. Dezember 1977 gesetzlich zulässig. Gesetzlich zulässige Volumeneinheiten sind seitdem in der Bundesrepublik Deutschland nur noch der Kubikmeter, der Liter und alle mit SI-Vorsätzen bezeichneten dezimalen Teile und Vielfachen davon
• In Österreich wird er in der ÖNORM L 1021 Vermessung von Rundholz definiert
• der Begriff wird nach wie vor in Holzwirtschaft und holzwirtschaftlichem Regelwerk verwendet

Weitere Holzmaße auf Basis des Festmeters

• Vorratsfestmeter (Vfm), er wird gemessen mit Rinde, Angabe des Holzvorrates eines stehenden Baumes oder eines stehenden Waldes oder Baumbestandes und erfasst nur das Derbholz.
• Erntefestmeter (Efm), er entspricht einem Vorratsfestmeter abzüglich ungefähr zehn Prozent Rindenverluste und zehn Prozent Verluste bei der Holzernte. Für die Umrechnung von Vorratsfestmeter in Erntefestmeter gibt es baumartenspezifische Umrechnungsfaktoren. Der Zusatz D.o.R. bedeutet Derbholz ohne Rinde, also mit einem Durchmesser von mindestens sieben Zentimetern.

In der Rohholzwirtschaft ist folgende Bezeichnung üblich:^[1]

Zustand ist die Anlieferungsform, Mess- und Verrechnungsmaß die gewünschte Ausgangsqualität für die Weiterverarbeitung: FMO bezeichnet also Festmeter, mit Rinde geliefert, ohne Rinde weiterverwendet. Diese Angaben braucht man für Umrechnungsfaktoren der Praxis:

Für die Gewichtsvermessung von Industrieholz (also Schleif- und Faserholzindustrie sowie im Bioenergiebereich) werden beispielsweise bei Fichte/Tanne 475 kg/FMO zur Umrechnung herangezogen, bei Buche (Rotbuche) 707 kg/FMO, und 427 kg/FOO respektive 650 kg/FOO.^[3]

Sonstiges

Deutschland hat etwa 357.121 Quadratkilometer; die Waldfläche Deutschlands beträgt etwa 110.000 Quadratkilometer (11 Mio. Hektar), also gut 30 Prozent. Im Durchschnitt stocken auf jedem Hektar Waldboden 330 Kubikmeter Holz. In privat bewirtschafteten Wäldern sind es etwa 345 Kubikmeter pro Hektar. Seit der Jahrtausendwende ist der Holzvorrat in Deutschland um etwa acht Kubikmeter je Hektar angestiegen; ein Indiz für eine nachhaltige Forstwirtschaft.

Deutschland hat einen Gesamtvorrat von 3,6 Milliarden Kubikmeter Holz. Dies ist (Russland ausgenommen) der höchste Wert in Europa.

Der jährliche Zuwachs an Holz pro Hektar beträgt in Deutschland rund elf Festmeter. Auf der gesamten deutschen Waldfläche wachsen jährlich über 120 Millionen Festmeter Holz hinzu. Diese Menge an Holz kann im Rahmen einer nachhaltigen Holzwirtschaft jährlich aus dem Wald genutzt werden.

Ein weiteres Indiz für eine nachhaltige Forstwirtschaft ist der Anteil des Totholzes im Wald. Seit der Bundeswaldinventur 2 (BWI2, 2002) ist der Totholzvorrat in den Wäldern (über alle Waldbesitzbesitzarten) um knapp 20 Prozent gestiegen. Je nach Aufnahmemethode lag 2008 der Anteil bei 14,7 (Totholz mit einem Durchmesser größer 20 cm) beziehungsweise 23,7 Festmeter (Durchmesser größer 10 cm) pro Hektar. ^[4]

Literatur

• Horst Kramer, Alparslan Akça: Leitfaden zur Waldmesslehre. 3., erweiterte Auflage. Sauerländer, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-7939-0830-5

Weblinks

• Festmeter und Raummeter: Praktische Aspekte

Einzelnachweise