Ernst-Ludwig Winnacker
- Biochemiker
- Mitglied der Academia Europaea
- Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- Mitglied der Leopoldina
- Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Träger des Verdienstordens der Republik Polen (Komtur)
- Träger des Ordens der Aufgehenden Sonne
- Träger der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber
- Ehrendoktor einer Universität
- Deutscher
- Geboren 1941
- Mann
Ernst-Ludwig Winnacker (* 26. Juli 1941 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Biochemiker und Forschungsmanager. Er wurde 1980 als ordentlicher Professor für Biochemie an die Ludwig-Maximilians-Universität München berufen. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Virus-Zell-Wechselwirkungen, Mechanismen der Genexpression in höheren Zellen und Prionen-Krankheiten (darunter BSE).
Leben und Werk
Ernst-Ludwig Winnacker ist der Sohn des deutschen Chemikers und ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hoechst AG Karl Winnacker. Er studierte Chemie an der ETH Zürich und wurde an derselben Universität unter Albert Eschenmoser im Jahre 1968 promoviert. Von 1987 bis 1993 war er Vizepräsident und von 1998 bis Ende 2006 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Von 1984 bis 1992 gehörte er der Enquête-Kommission des Bundestages zu Chancen und Risiken der Gentechnologie an.
Von 1992 bis 1998 war er Vorsitzender des Trägervereins des Instituts TTN (Technik-Theologie-Naturwissenschaften) an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Im Januar 2007 wurde er der erste Generalsekretär des neu geschaffenen Europäischen Forschungsrats (European Research Council ERC) in Brüssel. Diesen Posten bekleidete er zweieinhalb Jahre lang bis Ende Juli 2009. Sein "Abenteuer in der Brüsseler Bürokratie" hat er 2009 in der ZEIT ("Bitte nicht so mißtrauisch") und in dem 2012 erschienenen Buch "Europas Forschung im Aufbruch" beschrieben.
Seit 2008 ist Winnacker als SchrittMacher für die Tom-Wahlig-Stiftung engagiert, die sich für die Erforschung und Heilung der spastischen Spinalparalyse einsetzt.[1]
Die Organisation des internationalen Human Frontier Science Program (HFSP) wählte Winnacker 2009 zu ihrem Generalsekretär. Ab dem 1. Juli 2009 ist er damit Nachfolger des früheren Generalsekretärs, des Nobelpreisträgers Professor Torsten Wiesel.[2]
Auszeichnungen
- 1990: Bundesverdienstkreuz am Bande
- 1992: Bayerischer Verdienstorden
- 1996: Bundesverdienstkreuz I. Klasse
- 1999: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
- 1999: Wissenschaftspreis des Johann-Georg-Zimmermann-Vereins
- 2006: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 2006: Bayerische Verfassungsmedaille in Silber
- 2007: Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa
- 2007: Komtur des Verdienstorden der Republik Polen[3].
- 2009: "Orden der Aufgehenden Sonne mit Goldenen Strahlen am Halsband", überreicht vom japanischen Ministerpräsidenten Taro Aso [4]
- 2010: Medaille für internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China[5]
- 2010: Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2010: Verdienstmedaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina[6]
- 2011: Robert-Koch-Medaille in Gold für seine "wertvollen Impulse für eine nachhaltige Entwicklung des Wissenschaftssystems in Deutschland und Europa"
- 2011: Richard-Ernst-Medaille der ETH Zürich
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Gene und Klone - Eine Einführung in die Gentechnologie, VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1985
- Die Zeit ist reif. In der Frage der Stammzellenforschung müssen die politischen Instanzen Farbe bekennen In: Süddeutsche Zeitung, 23. November 2001
- Welche Schule wollen wir? Wie lange können wir uns den naturwissenschaftlichen Analphabetismus noch leisten? In: Süddeutsche Zeitung, 9. März 2002
- Das Genom - Möglichkeiten und Grenzen der Genforschung (3. erw. u. akt. Ausg.), Eichborn, Frankfurt am Main, 2002
- Europas Forschung im Aufbruch - Abenteuer in der Brüsseler Bürokratie, Berlin University Press, Berlin, 2012
Weblinks
- Literatur von und über Ernst-Ludwig Winnacker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Der Generalsekretär der Organisation HFSP
- Bitte nicht so mißtrauisch! (Bilanz seiner Arbeit als erster Generalsekretär des ERC) In: Die Zeit, 3. September 2009
- Talent ist gleich verteilt – Warum Wissenschaft das Einzige ist, was in Europa noch funktioniert. Ein Gespräch mit Ernst-Ludwig Winnacker In: Die Zeit, 13. Dezember 2012
Einzelnachweise
- ↑ SchrittMacher. Abgerufen am 5. Februar 2009.
- ↑ Ernst-Ludwig Winnacker to be appointed Secretary General of HFSPO (englisch) (PDF). International Human Frontier Science Program Organization (9. Juni 2008). Abgerufen am 26. Oktober 2008.
- ↑ Monitor Polski 2007 nr 28 poz. 311
- ↑ Pressemitteilung der DFG Nr. 18 vom 15. Mai 2009: "Orden der Aufgehenden Sonne" für Ernst-Ludwig Winnacker, Zugriff 1. September 2009.
- ↑ Hohe chinesische Auszeichnung für Ernst-Ludwig Winnacker. In: Informationsdienst Wissenschaft vom 19. Januar 2010, abgerufen am 20. Januar 2010
- ↑ Nationalakademie Leopoldina zeichnet Ernst-Ludwig Winnacker mit der Verdienstmedaille aus, Pressemeldung in: Informationsdienst Wissenschaft vom 7. Dezember 2010
Friedrich Schmidt-Ott | Johannes Stark | Rudolf Mentzel | Ludwig Raiser | Gerhard Hess | Julius Speer | Heinz Maier-Leibnitz | Eugen Seibold | Hubert Markl | Wolfgang Frühwald | Ernst-Ludwig Winnacker | Matthias Kleiner | Peter Strohschneider
Personendaten | |
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NAME | Winnacker, Ernst-Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Biochemiker |
GEBURTSDATUM | 26. Juli 1941 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |