Endostatin

Endostatin

Endostatin

Endostatin

Endostatin-Dimer, links Oberflächen-, rechts Bändermodell, mit Zink als Kugel, nach PDB 1BNL
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 183 Aminosäuren
Sekundär- bis Quartärstruktur Dimer
Präkursor Kollagen α1-XVIII (1731 aas)
Bezeichner
Gen-Name COL18A1
Externe IDs OMIM: 120328 UniProt: P39060
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon vielzellige Tiere[1]

Als Endostatin wird ein Spaltprodukt (Molekülmasse 20 kDa) von Kollagen XVIII, bezeichnet, das 1997 erstmals von O'Reilly et al. als Produkt von Hämangioendotheliom-Zellen isoliert wurde. Mutationen im für Endostatin codierenden Teil des COL18A1-Gens sind mit erhöhtem Risiko für Prostatakrebs assoziiert.[2]

Wirkung

Endostatin ist ein direkter endogener Angiogenese-Inhibitor, der in vitro die Proliferation und Migration von Endothelien und in vivo das Wachstum von Lewis-Lung-Xenograft-Tumoren in Mäusen stoppen konnte.
In das Protein werden große therapeutische Hoffnungen gesetzt. Die genauen Wirkmechanismen (Rezeptoren?) werden zur Zeit (2004) intensiv erforscht.[3][4]

In klinischen Phase I-Studien konnte keine unerwünschten Wirkungen beobachtet werden, noch kam es zu einer Resistenz-Bildung. Allerdings blieb auch der Behandlungserfolg unter den Erwartungen. Widersprüchliche Ergebnisse boten auch verschiedene neue Ansätze der experimentellen Therapie, wie z.B. Gentherapie.

Perspektiven

Aktuelle Veröffentlichungen (Kalluri, Molecular Cell, 2004) leuchten ins Innere des Netzwerkes der Endostatin-Wirkung. Es zeichnet sich ab, dass der Therapieerfolg entscheidend von der richtigen Dosierung und - wie bei vielen anderen Krebstherapien - von der Tumorentität abhängt.

Literatur

  • Elena V. Rosca, Jacob E. Koskimaki, Corban G. Rivera, Niranjan B. Pandey, Amir P. Tamiz, Aleksander S. Popel: Anti-angiogenic peptides for cancer therapeutics. In: Current pharmaceutical biotechnology. Band 12, Nummer 8, August 2011, ISSN 1873-4316, S. 1101–1116, PMID 21470139, PMC 3114256 (Review).

Einzelnachweise

  1. InterPro-Eintrag
  2. UniProt P39060
  3. Robert Benezra, Shahin Rafii: Endostatin's endpoints – Deciphering the endostatin antiangiogenic pathway. In: Cancer Cell. 5, Nr. 3, März 2004, ISSN 1535-6108, S. 205–206. doi:10.1016/S1535-6108(04)00057-1. PMID 15050911.
  4. Judah Folkman: Role of angiogenesis in tumor growth and metastasis. In: Seminars in Oncology. 29, Nr. 6 Suppl 16, Dezember 2002, ISSN 0093-7754, S. 15–18. doi:10.1053/sonc.2002.37263. PMID 12516034.
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