Eiben
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Europäische Eibe (Taxus baccata), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Taxus | ||||||||||||
L. |
Die Eiben (Taxus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Eibengewächse (Taxaceae).
Beschreibung
Eiben-Arten sind immergrüne Sträucher oder kleine bis mittelgroße Bäume. Junge Zweige besitzen anfangs eine grüne bis gelblich-grüne Rinde; an ihrem unteren Bereich kann man einige Knospenschuppen beobachten. Später wird die Rinde rötlich-braun, an älteren Ästen entwickelt sich eine schuppige, rötlich-braune Borke. Die Nadeln sind spiralig am Zweig angeordnet, sind aber gescheitelt, so dass sie zweireihig angeordnet zu sein scheinen. Die linealischen, biegsamen Nadeln können gerade oder gebogen sein, vorne enden sie mit einer kleinen aufgesetzten, aber nicht stechenden Spitze. Auf der Oberseite der Nadeln tritt die Mittelader hervor, auf der Unterseite befinden sich zwei helle Streifen mit den Stomata. [1][2]
Eiben sind meist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch): Männliche und weibliche Blüten stehen auf separaten Pflanzen, gelegentlich sind sie einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Zapfen sind kugelig, gelblich mit vier bis 16 Sporophyllen, die jeweils zwei bis neun Sporangien besitzen. Die Samen reifen im gleichen Jahr der Befruchtung. Weibliche Pflanzen tragen im Herbst rote „Früchte“, die in der Mitte einen einzelnen Samen enthalten. Das den Samen umgebende rote, fleischige Gewebe, der Samenmantel (Arillus) entwickelt sich nicht aus der Samenschale (Testa), sondern aus dem Stielbereich der Samenanlage (Funiculus). Der becherförmige Arillus weist je nach Art unterschiedliche Rottöne auf. Man spricht in diesem Fall nicht von einer Frucht (im botanischen Sinne), sondern von einem Samenmantel (Arillus), da es Früchte per Definition nur bei Bedecktsamigen Pflanzen geben kann. [1][2]
Verbreitung
Die Eiben sind hauptsächlich in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel verbreitet. In Amerika erreichen sie südwärts noch Mexiko, Guatemala und El Salvador. In Südostasien sind sie in tropischen Gebirgswäldern vertreten und überschreiten auf Celebes den Äquator. Während sie im Norden ihres Verbreitungsgebietes in tieferen Lagen vorkommen, erreichen sie in den Tropen Höhenlagen von 3000 Meter. [3]
Eiben wachsen in der Strauchschicht feuchter Wälder oder bilden einen Teil der Kronenschicht.[3]
Ökologie
Die Verbreitung des Pollens erfolgt über den Wind (Anemophilie). Die Samen werden hauptsächlich von Vögeln verbreitet, die den fleischigen Samenmantel verzehren und den Samen später wieder ausscheiden (Endochorie).[3] Die Keimung erfolgt epigäisch, es sind zwei Keimblätter vorhanden.[1]
Inhaltsstoffe
Die meisten Eibenarten, wie die Europäische Eibe (Taxus baccata), enthalten sehr giftige Inhaltsstoffe wie Taxin B. Dagegen enthält insbesondere die Pazifische Eibe (Taxus brevifolia) Paclitaxel (Taxol), das zur Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs eingesetzt wird. Giftig sind Rinde, Nadeln und Samen. Der rote Samenmantel enthält jedoch keine Giftstoffe. Fälle von tödlichen Vergiftungen durch Eiben sind von Menschen, Rindern und Pferden bekannt; Hirsche und Elche dagegen fressen gelegentlich Eibennadeln.[2][4]
Systematik
Die systematische Abgrenzung der Arten und Varietäten innerhalb der Gattung ist schwierig und bei den Autoren teils unterschiedlich. [5][3] Hier dargestellt bei der Auffassung, dass es sieben Taxus-Arten sind [6]:
- Europäische Eibe, auch Gemeine Eibe genannt (Taxus baccata L.)
- Pazifische Eibe (Taxus brevifolia Nutt.)
- Kanadische Eibe (Taxus canadensis Marshall)
- Japanische Eibe (Taxus cuspidata Sieb & Zucc.)
- Florida-Eibe (Taxus floridana Nutt. ex Chapman)
- Mexikanische Eibe (Taxus globosa Schlechtend.)
- Chinesische Eibe (Taxus sumatrana (Miquel) de Laub., Syn.: Taxus celebica (Wall.) Li, T. chinensis (Pilger) Rehder. T. wallichiana Foxworthy)
Es gibt zahlreiche Kreuzungen. Die bekannteste ist die Hybrid-Eibe (Taxus × media Rehder), eine 1900 in Massachusetts entstandene Kreuzung aus T. baccata und T. cuspidata. Ihre breit säulenförmig wachsende Zuchtform 'Hicksii' wird relativ häufig in Parks und Gärten gepflanzt.
Der wissenschaftliche Name der Gattung lat. taxus wird etymologisch über npers. taχš ‚Armbrust, Pfeil‘ und agr. τόξον ‚Pfeilbogen‘, für deren Herstellung sich Eibenholz offenbar besonders eignet, mit vielleicht beiden Wörtern zugrundeliegendem skyth. *taχša- verbunden, sowie mit dem nicht näher bestimmbaren altindischen Baumnamen takṣaka-.[7][8]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Liguo Fu, Nan Li, Robert R. Mill: Taxus. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Bd. 4, Missouri Botanical Garden Press, St. Louis 1994+, S. 89 (eFloras.org).
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Matthew H. Hils: Taxus. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Bd. 2, Oxford University Press, New York und Oxford 1993+ (eFloras.org).
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Eiben bei conifers.org - The Gymnosperm Database. (engl.)
- ↑ R. Hänsel, K. Keller, H. Rimpler, G. Schneider: Hagers Handbuch Der Pharmazeutischen Praxis. Bd. 6, Springer Verlag, 1994 (Google Books).
- ↑ Systematik und Bestimmungsschlüssel bei worldbotanical.com. (engl.)
- ↑ David J. de Laubenfels: Coniferales. Seiten 337-453 in Flora Malesiana, Series I, Vol. 10, Dordrecht: Kluwer Academic, 1988.
- ↑ Helmut Genaust: Etymologischen Wörterbuch der Botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1996, ISBN 3-7643-2390-6., s. v. taxícola, p. 631sq.
- ↑ Alois Walde/Johann Baptist Hofmann: Lateinisches Etymologisches Wörterbuch. 3. Auflage. Carl Winter, Heidelberg 1954., s. v. taxus, p. 653.
Literatur
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
Weblinks