Bischofskraut
Bischofskraut | ||||||||||||
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Bischofskraut (Ammi visnaga) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ammi visnaga | ||||||||||||
(L.) Lam. |
Das Bischofskraut (Ammi visnaga) ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und wird auch Khella oder Khellakraut genannt. Der lateinische Name Ammi leitet sich von ammos ab, was im Griechischen Sand bedeutet. Die ebenfalls verbreitete Bezeichnung Zahnstocherkraut oder Zahnstocherammei (auch nur Ammei) kommt daher, dass es in orientalischen Ländern zur Herstellung von Zahnstochern verwendet wird, wobei ihr würziger Geschmack dabei willkommen ist.
Das Bischofskraut wird etwa einen Meter hoch und trägt weiße Blüten. Es wächst ein- bis zweijährig. Verbreitet ist es hauptsächlich im Mittelmeergebiet, in Nordafrika, Südamerika, Russland und verwildert in Mitteleuropa.
Medizinische Bedeutung
Ammi visnaga wurde bereits von den alten Ägyptern als Heilpflanze eingesetzt, später geriet sie in Vergessenheit. Die Früchte der Pflanze (Fructus Ammi visnagae) enthalten pharmakologisch aktive Inhaltsstoffe wie phototoxische Furanocumarine (Khellin) und sein herzwirksames Glykosid Khellinin, Flavonoide und Pyranocumarine (Visnadin).
Es ist das Visnadin, das den Pflanzenextrakten eine positive Wirkung auf die Durchblutung des Herzmuskels durch eine Erweiterung der Herzkranzgefäße verleiht. Es stellt sich eine positiv inotrope Wirkung ein. Eine krampflösende Wirkung gesellt sich hinzu. Daher wird Ammi visnaga gerne zur Behandlung der Angina pectoris verwandt. Auch Koliken können durch die krampflösende Wirkung gemildert werden.
Systematik
Die Art wurde im Werk Species Plantarum des schwedischen Naturforschers Carl von Linné unter dem Taxon Daucus visnaga gelistet.[1] Der französische Botaniker Jean Baptiste de Monnet de Lamarck ordnete die Art 1779 unter dem heute gültigen Taxon Ammi visnaga einer anderen Gattung zu.[2] Ein weiteres Synonym ist Visnaga daucoides Gaertn..
Einzelnachweise
- ↑ Sp. pl. 1:242. 1753.
- ↑ Fl. franç. 3:462. 1779. Siehe Eintrag bei GRIN (engl.).
Literatur
- K.Hiller/M.F.Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. 2. Auflage. 2010, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 978-3-8274-2053-4