Affibody

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Affibodys sind künstliche, vom Protein A aus dem Bakterium Staphylococcus aureus abgeleitete Peptide, die zur Bindung von Antigenen befähigt sind. Sie bestehen aus 58 Aminosäuren der IgG-Bindungsdomäne von Protein A, die in drei α-Helices angeordnet sind. Mit einer Molekülmasse von etwa 6 kDa sind sie neben Kunitz-Domänenpeptiden die kleinsten antigenbindenden Peptide.[1] Affibodys werden insbesondere als Alternative zu Antikörpern in der Wissenschaft eingesetzt. Darüber hinaus werden Affibodys, wie beispielsweise der HER2-spezifische ABY-025, derzeit als potenzielle Krebsdiagnostika klinisch erprobt.[2]

Eigenschaften

Auf Grund ihrer geringen Molekülgröße besitzen Affibodys viele vorteilhafte physikochemische Eigenschaften. Dazu zählen eine hohe pH-Stabilität und Hitzetoleranz. Zudem besitzen Affibodys eine gegenüber Antikörpern überlegene Gewebepermeabilität.

Herstellung

Durch gezielte oder zufällige Veränderung von bis zu 13 der 58 Aminosäuren können Affibodies gegen unterschiedliche Proteine synthetisiert werden.[3] Affibodys können zusätzlich mit anderen Molekülen, wie beispielsweise Farbstoffen, konjugiert werden und dadurch weitere Anwendungen erfahren.

Einzelnachweise

  1. Gebauer M, Skerra A: Engineered protein scaffolds as next-generation antibody therapeutics. In: Curr Opin Chem Biol. Juni 2009. doi:10.1016/j.cbpa.2009.04.627. PMID 19501012.
  2. Tolmachev V: Imaging of HER-2 overexpression in tumors for guiding therapy. In: Curr. Pharm. Des.. 14, Nr. 28, 2008, S. 2999–3019. PMID 18991715.
  3. Nord K, Gunneriusson E, Ringdahl J, Ståhl S, Uhlén M, Nygren PA: Binding proteins selected from combinatorial libraries of an alpha-helical bacterial receptor domain. In: Nat. Biotechnol.. 15, Nr. 8, August 1997, S. 772–7. doi:10.1038/nbt0897-772. PMID 9255793.

Weblinks

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