Lukoil

Lukoil

LUKoil (russisch ЛУКОЙЛ)
LUK OIL Logo kyr.svg
Rechtsform Offene Aktiengesellschaft
Aktiengesellschaft (Russland)
ISIN
US6778621044 (ADR) RU0009024277
US6778621044 (ADR)
Gründung 1991
Sitz Moskau
RusslandRussland Russland
Leitung Wagit Alekperow, Gründer, größter Aktionär und Vorstandsvorsitzender, Leonid Fedun, Vize-Vorstandsvorsitzender
Mitarbeiter 150.000
Umsatz 107,6 Mrd. USD (2008)
Gewinn 9,1 Mrd. USD (2008)
Branche Öl und Gas
Website www.lukoil.com
Eine Lukoil-Tankstelle in Tula
Eine Lukoil-Tankstelle in den USA

Lukoil (eigene Schreibweise LUKOIL, russisch ЛУКОЙЛ) ist der größte russische Mineralölkonzern. Das heute international aufgestellte Unternehmen ist im RTS Index gelistet.

Positionierung auf dem Markt

Lukoil ist der sechstgrößte börsennotierte Ölkonzern der Welt und der erste in Russland, der vertikal integriert ist.

Lukoil fördert pro Tag fast zwei Millionen Barrel Öl und Gas. Der Konzern verfügt über ein Öläquivalent von 20,1 Milliarden Barrel. Damit liegt er weltweit auf Platz zwei nach ExxonMobil und vor BP. Bei den Rohölreserven übertrifft er alle anderen an der Börse gehandelten Unternehmen der Welt. Sie betragen 16 Milliarden Barrel; das sind 0,4 Prozent der weltweiten Ölreserven.

Besitzverhältnisse

Der Lukoil-Konzern gehört mehrheitlich seinen russischen Managern. Der US-Ölkonzern ConocoPhillips hält 20 Prozent der Anteile. Nach Angaben von Moskauer Medien hält Wagit Alekperow einen Anteil von 13 Prozent.

Kennzahlen

  • Umsatz 2008: 107,6 Milliarden USD
  • Gewinn 2008: 9,1 Milliarden USD
  • Beschäftigte: 150.000
  • Börsenwert 1. Oktober 2006: 64,8 Milliarden Dollar[1]

Geschichte

Am 25. November 1991 wurde auf Anordnung des Ministerrates der Sowjetunion der staatliche Ölkonzern LangepasUraiKogalymneft (LUKOIL) (ЛангепасУрайКогалымнефть (ЛУКОЙЛ)) aus mehreren kleineren Erdölförder- und -verarbeitungsbetrieben geschaffen. Benannt wurde er nach den drei westsibirischen Städten Langepas, Urai und Kogalym, in deren Gebiet die drei damaligen Haupt- und auch heute noch wichtigen Fördergebiete des Konzerns lagen. 1993 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter dem nunmehr alleinigen Namen Lukoil und im Folgejahr begann die Privatisierung.

Lukoil Ölproduktion nach Region in Millionen Tonnen

Region 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Russland 82.720 86.277 89.561 91.100 89.945 91.868 89.767 84.966
Westsibirien 56.351 58.469 59.764 59.917 56.187 52.962 50.934 49.102
Ural 10.082 10.307 10.923 11.257 11.625 12.042 12.500 12.937
Wolga 3.175 3.210 3.214 3.240 3.263 3.072 3.137 3.426
Timan-Petschora-Ölfeld 11.732 12.476 13.601 14.576 16.685 21.662 21.175 17.547
Andere 1.380 1.815 2.059 2.110 2.185 2.130 2.021 1.954
International 3.480 3.881 5.674 5.545 5.295 5.747 6.225 5.951
Gesamt 86.200 90.158 95.235 96.645 95.240 97.615 95.922 90.917
Quelle[2]

Die Ölförderung des Unternehmens stieg von 2004 bis 2009 um über 10 Prozent. 2011 jedoch sank die Fördermenge des Unternehmens, v.a. in Russland spürbar. Die Internationale Förderung sank ebenfalls, macht aber nur einen kleinen Teil der Gesamtproduktion aus. Lukoil zufolge liegt der Rückgang 2011 einerseits an der Erschöpfung einiger Felder in Sibirien, andererseits daran, dass man die modernsten Fördertechnologien an vielen Förderanlagen installiert, während dieser Zeit kann dort nicht gefördert werden. Die Förderrate hatte sich laut Lukoil in der 2. Jahreshälfte 2011 in West-Sibirien wieder erholt.

Ölraffinerien und petrochemischen Anlagen

Lukoil Neftochim Burgas- größte Raffinerie Südosteuropas

Lukoil besitzt sieben ölverarbeitenden Unternehmen in Osteuropa mit einer Gesamtkapazität von 54,1 Millionen Jahrestonnen und hält 49 % Anteil der ISAB Raffinerie-Komplex in Sizilien sowie 45 % der Anteile der TRN-Raffinerie in den Niederlanden:

Staat Name Ort Gebaut v. Lukoil erworben Kapazität, mln tpa
RusslandRussland Lukoil-Nizhegorodnefteorgsintez Kstowo 1958 2000 15,0
RusslandRussland Lukoil-Permnefteorgsintez Perm 1958 1991 12,0
RusslandRussland Lukoil-Volgogradneftepererabotka Wolgograd 1957 1991 9,9
RusslandRussland Lukoil-Ukhtaneftepererabotka Uchta 1934 2000 3,7
UkraineUkraine Lukoil-Odessky Neftepererabatyvayuschiy zavod Odessa 1937 1999 3,6
BulgarienBulgarien LUKOIL Neftochim Burgas Burgas 1964 1999 7,5
RumänienRumänien Petrotel-Lukoil Ploiești 1904 1998 2,4
ItalienItalien ISAB Priolo Gargallo 1975 2008* 16,0*
NiederlandeNiederlande TRN Vlissingen 1973 2009* 7,9*

* – 49 % und 45 % der Anteile

Das Unternehmen besitzt außerdem einige petrochemische Anlagen in Budjonnowsk, Saratow und Kalusch, die alle von "Lukoil-Neftechim" geleitet werden.

Einzelnachweise

  1. Die Russen kommen. In: Der Spiegel. Nr. 41, 2006, S. 26 (Grafik, online).
  2. lukoil.com


55.766737.6361Koordinaten:

55° 46′ 0,1″ N, 37° 38′ 10″ O