Ethyl-2-naphthylether

Ethyl-2-naphthylether

Strukturformel
Strukturformel von Nerolin
Allgemeines
Name Ethyl-2-naphthylether
Andere Namen
  • 2-Ethoxynaphthalin
  • Bromelia
  • New Nerolin
  • Nerolin II
Summenformel C12H12O
CAS-Nummer 93-18-5
PubChem 7129
Kurzbeschreibung

farbloser, kristalliner Feststoff[1][2]

Eigenschaften
Molare Masse 172,23 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,0640 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

37,5 °C[3]

Siedepunkt

282 °C[4][3]

Löslichkeit
  • unlöslich in Wasser[3]
  • wenig löslich in Propylenglycol[2]
  • löslich in organischen Lösemitteln[5], Ethanol, Diethylether, Toluol, Ligroin und Kohlenstoffdisulfid[3]
Brechungsindex

1,5975 (35 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [6]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 315
P: keine P-Sätze [6]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [7][1]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 36/37/38
S: 26-37
LD50

3110 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Ethyl-2-naphthylether ist eine chemische Verbindung, die sich vom 2-Naphthol ableitet. Der Phenolether wird in der Parfümindustrie als Duftstoff verwendet.[8]

Eigenschaften

Die farblosen Kristalle des Ethyl-2-naphthylethers sind nicht in Wasser, gering in Propylenglycol, aber gut in vielen in organischen Lösungsmitteln wie Ethanol und Kohlenstoffdisulfid löslich.[2] Die Bildungsenthalpie beträgt −134 kJ·mol−1, die Verbrennungsenthalpie −6303 kJ·mol−1[9]

Herstellung

Die Herstellung kann mittels der Williamson’sche Ethersynthese aus Natriumnaphtholat mit Bromethan oder Diethylsulfat sowie der Umsetzung von 2-Naphthol mit Ethanol und Schwefelsäure erfolgen.

Herstellung von Ethyl-2-naphthylether aus Natrium-2-napththolat und Bromethan

Herstellung von Ethyl-2-naphthylether aus 2-Napththol und Ethanol

Verwendung

Ethyl-2-naphthylether besitzt einen Geruch nach Orangenblüten und – in starker Verdünnung – einen Geschmack nach Erdbeeren.[2] Daher wird der Ether vielfach in Parfümerie und Kosmetik verwendet.[5] In Lebensmitteln wie Backwaren, Kaugummis, Getränken, Puddings und Süßigkeiten wird der Aromastoff in Konzentrationen zwischen 0,1 und maximal 16,4 ppm eingesetzt. Die erlaubte Tagesdosis („ADI“, in den USA „FEMA PADI“) liegt bei 2,56 mg/Tag.[2] Der Gesamtverbrauch in den USA lag im Jahr 2001 bei etwa 5 Tonnen, vorwiegend als Geruchsstoff in Seifen und Waschmitteln, Kosmetikprodukten und Parfüms;[10] lediglich 3 kg wurden im Jahr 2004 in Lebensmitteln als Aromastoff eingesetzt.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Datenblatt Ethyl-2-naphthylether bei AlfaAesar, abgerufen am 15. Dezember 2010 (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 George A. Burdock: Fenaroli’s handbook of flavor ingredients. 5. Auflage. CRC Press, 2005, ISBN 978-0-84933034-6, S. 1353–1354.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. CRC Press, 2009, ISBN 978-1420090840.
  4. RÖMPP. 9. Auflage. 1995, ISBN 3-13-102759-2.
  5. 5,0 5,1 RÖMPP. 9. Auflage. 1995, ISBN 3-13-102759-2, S. 1261.
  6. 6,0 6,1 Datenblatt Nerolin bromelia bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 31. März 2011.
  7. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  8. American Soap Maker's Guide. books.google.de. Abgerufen am 13. Dezember 2009.
  9. Colomina, M.; Roux, M.V.; Turrion, C.: Thermochemical properties of naphthalene compounds. IV. Enthalpies of combustion and formation of 2-methoxynaphthalene, 2-ethoxynaphthalene, and 2,3- and 2,7-dihydroxynaphthalenes in J. Chem. Thermodyn. 8 (1976) S. 869–872.
  10. Irving S. Rossoff: Encyclopedia of clinical toxicology: a comprehensive guide and reference to the toxicology of prescription and OTC drugs, chemicals, herbals, plants, fungi, marine life, reptiles and insect venoms, food ingredients, clothing, and environmental toxins. Informa Health Care, 2002, ISBN 978-1-84214-101-4, S. 432.