Dimethyldisulfid

Dimethyldisulfid

Strukturformel
Strukturformel von Dimethyldisulfid
Allgemeines
Name Dimethyldisulfid
Andere Namen
  • Methyldisulfid
  • DMDS
Summenformel C2H6S2
CAS-Nummer 624-92-0
PubChem 12232
Kurzbeschreibung

leichtentzündliche, flüchtige, farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 94,20 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,06 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−85 °C[1]

Siedepunkt

110 °C[1]

Dampfdruck

38 mbar (25 °C)[1]

Löslichkeit

Schwer löslich in Wasser (2,5 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 06 – Giftig oder sehr giftig 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225-302-319-331-335-411
P: 210-​261-​273-​305+351+338-​311 [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [3][1]
Leichtentzündlich Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Leicht-
entzündlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(F) (Xn) (N)
R- und S-Sätze R: 11-20/22-36-51/53
S: 16-24-26-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Dimethyldisulfid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der organischen Disulfide.

Vorkommen

Dimethyldisulfid kommt natürlich in Form des Geruchstoffes von Stinkmorcheln[4] und als eine der Ursachen des Lichtgeschmacks von Milch (als Abbauprodukt von Methional) vor.[5]

Gewinnung und Darstellung

Dimethyldisulfid kann durch Reaktion von Methanthiol mit elementarem Schwefel gewonnen werden.

$ \mathrm {2\ CH_{3}SH+S\rightarrow CH_{3}S{-}SCH_{3}+H_{2}S} $

Eigenschaften

Dimethyldisulfid ist eine brennbare, farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch. Die Geruchsschwelle liegt bei 6 ppm.[6]

Verwendung

Dimethyldisulfid wird als Aromastoff in einer Vielzahl von Lebensmitteln, wie z.B. Kohl- u. Allium-Arten, Wein, Käse und Bier verwendet.[1] Weiterhin dient es in Ölraffinerien als Sulfidierungsmittel und in der petrochemischen Industrie als Hilfsstoff beim Cracken von Erdöl.[7]

Sicherheitshinweise

Die Dämpfe von Dimethyldisulfid können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 15 °C, Zündtemperatur 370 °C) bilden.[1]

Weblinks

Verwandte Verbindungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Eintrag zu CAS-Nr. 624-92-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Dezember 2009 (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Datenblatt Dimethyl disulfide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. April 2012.
  3. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  4. Geruchs- und Farbstoffe der Rutenpilze
  5. Entstehung des Lichtgeschmacks in Milch
  6. Dimethyldisulfid (Enius)
  7. Dimethyl Disulfide (Arkema)